Kanzleimarketing – mehr Klienten, statt mehr Aufwand

Kanzleimarketing hat sich im englischen Sprachraum längst als wichtiger Treiber für erfolgreiche Kanzleien etabliert. In Deutschland und österreich wächst Kanzleimarketing nach fast 20 Jahren langsam aber sicher aus den Kinderschuhen. Auch etablierte Kanzleien, deren Founding Partner inzwischen zu den Koryphäen ihres Fachs gelten, öffnen sich dem Gedanken, das Marketing in die Hand von Marketingprofis zu legen, statt sich neben der Mandantenarbeit selbst darum zu kümmern.

Gerade während der Pandemie haben viele Kanzleien bemerkt, dass Marketing nicht nur für internationale Kanzleinetzwerke und nationale Platzhirsche sinnvoll ist. Wie heißt es so schön: Spare beizeiten, dann hast du in der Not. Auf Marketing bezogen würde es lauten: Investiere in das Marketing für deine Kanzlei und profitiere von der Rendite – nicht nur – in der Not.

Die Sache ist, Marketing steht im Studium der Rechtswissenschaften logischerweise nicht am Menüplan. Schade eigentlich. Als begeisterte Legal Marketing Managerin und langjährige Leiterin für Kanzleimarketing (inhouse & extern) weiß ich, dass viele Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte Fragen in Sachen Kanzleimarketing, Selbstvermarktung und Expertenpositionierung haben. Viele sind unsicher, was sie von Kanzleimarketing erwarten und wie sie davon profitieren können.

Folgende Tabelle gibt Ihnen einen schnellen Überblick darüber, welche Aufgaben Kanzleimarketing bzw. Legal Marketing Ihnen abnimmt und welche leider – oder zum Glück – Chefsache des Anwaltsteams bleiben.

Was „Marketing“ übernimmt / abnimmt

  1. Business Development bzw. Support
  2. Produkte/Services andenken
  3. Marketing & PR / Medienarbeit
  4. Texte schreiben für Marketing und PR, rechtlichen Content redigieren
  5. Employer Branding
  6. Mitbewerberbeobachtung – was machen die anderen Kanzleien, was davon ist für Ihre Kanzlei relevant
  7. Events – Ideen, Organisation, begleitende PR, Fotos, PR für Nachbearbeitung
  8. Reden schreiben, Powerpoint-Folien für Präsentationen erstellen
  9. Newsletter – technische Abwicklung & Umsetzung, Ideen
  10. Webseite – warten, aktualisieren
  11. Social Media Strategie
  12. SEO – Ideen für die Suchmaschinenoptimierung, Beobachten der Zugriffszahlen
  13. Directories, Rankings, Submissions  erstellen sowie beurteilen
  14. Boden für Netzwerken und Beziehungsaufbau bereiten
  15. Einzelne Anwälte als Experten / Thoughtleader positionieren

Was RechtsanwältInnen weiterhin selbst machen

  1. Persönliche Auftragsakquise
  2. Produkte/Services ausdefinieren & umsetzen
  3. Juristische Texte
  4. Rechtlichen Content erstellen und umsetzen
  5. Attraktives Arbeitsumfeld schaffen
  6. Events zum Nutzen der Kanzlei wahrnehmen & Small Talk
  7. Beziehungen persönlich aufbauen & vertiefen
  8. Freigaben für Maßnahmen, Contents, Events, Speaker, Präsentationen, Submissions, etc.
  9. Inhalte, Daten und Fakten für Submissions , Webseite und dergleichen bereitstellen
  10. Social Media Contents ohne Input von Juristen erstellen
  11. Selbst als juristischer Experte fungieren
  12. Als Redner auftreten
  13. Workshops und Seminare abhalten (inhouse, extern)
  14. Netzwerken & Netzwerke persönlich betreuen
  15. Stories oder News aus der dünnen Luft erfinden

Wenn Sie in Ihrer Kanzlei das Marketing professionalisieren, rechnen Sie anfangs mit einem gewissen Aufwand für Freigaben und Orientierung. Das Ziel sollte natürlich sein, dass Sie mehr Mandate gewinnen, statt Zeit für Maßnahmen investieren, die nichts bringen.

Ich hoffe, mit dieser Übersicht können Sie leichter entscheiden, ob sich Kanzleimarketing für Ihre Kanzlei bzw. Expertenpositionierung für Sie lohnt. Falls sie einen Marketing Mitarbeiter einstellen möchten, lesen Sie auch Was Ihr Legal Marketing Manager mitbringen sollte.

Alles, was Sie als Anwältin oder Anwalt schon immer über Kanzleimarketing wissen wollten: Hier geht’s zum Kanzleimarketing-Ratgeber von Legado Consulting.

Wenn Sie noch Fragen haben, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme oder Vernetzung über Linkedin.