„Ich lese Ihre LinkedIn-Beiträge sehr gerne und würde auch gerne aktiver werden, aber wo soll ich anfangen?“ Das sagen mir Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte ziemlich oft. Und ich kann diese Zurückhaltung absolut nachvollziehen. Denn auch ich habe zwei Jahre gebraucht, bis ich den geeigneten Ansatz für mich fand.
Mein Durchbruch kam, als für mich klar wurde, wer meine Zielgruppe sein würde und welche Themen ich vermitteln wollte. Zuerst legte ich fest, dass ich in meinen Linkedin-Beiträgen in erster Linie Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte ansprechen wollte. Inhaltlich würde ich praktische Tipps sowie Denkanstöße zur Expertenvermarktung und Kanzleimarketing geben. Selbstverständlich sollten auch Wirtschaftsprüfer und Steuerberaterinnen profitieren, die sich mit Linkedin positionieren möchten.
Damit war nach vielen Jahren endlich die Grundlage gelegt. Mit meinen Beiträgen wollte ich nicht meine Marketingkollegen ansprechen, sondern die Experten selbst. Und ich würde nicht über irgendwelche Themen schreiben und „fesche Bilder“ von mir selbst veröffentlichen, sondern handfeste Tipps!
Bei Rechtsanwälten sehe ich oft, dass sich ihre Linkedin-Beiträge in erster Linie an andere Rechtsanwälte wenden. Daran ist per se nichts auszusetzen. Die Zielgruppe sollte allerdings zu den Zielen passen. In meinem Fall ist es meine eigene Vermarktung als Beraterin für Anwalts- und Kanzleimarketing. Daher würde es wenig Sinn machen, im unverständlichen Marketing-Jargon über Themen zu schreiben, die nur meine Kollegen interessieren.
Wenn Sie mit Linkedin (oder den Beiträgen auf Ihrer Website) neue Klienten ansprechen (die keine Juristen sind), bzw. für bestehende und ehemalige Klienten sichtbar bleiben möchten, sollte sich das in Ihren Beiträgen wiederfinden. Meist sind es eben nicht die komplexen Analysen von Gesetzesänderungen und gerichtlichen Entscheidungen, die neue Mandate bringen.
Für das Business Development ist es notwendig, sich in die Situation Ihrer Zielgruppe (Klienten) zu denken. Worüber nun also schreiben, Sie sind ja kein Journalist! Keine Angst, ich habe einige Tipps für Ihre Inspiration:
- Beantworten Sie eine Frage, die Ihre Klienten oft haben.
- Beantworten Sie eine Frage, die Ihnen leider noch niemand gestellt hat, obwohl es wichtig wäre.
- Behandeln Sie ein aktuelles Thema aus Ihrer Sicht als Fachexpertin.
- Beschreiben Sie Ihre Herangehensweise an aktuelle fachspezifische Fragestellungen.
- Brechen Sie eine neue Gesetzesänderung bzw. aktuelle Entwicklungen konkret auf die Situation der Klienten herunter.
- Geben Sie Handlungsempfehlungen (scary, I know).
- Erzählen Sie etwas persönliches, das mit Ihrer Tätigkeit zu tun hat, beispielsweise warum Sie sich für Ihren Beruf und Ihre Spezialisierung entschieden haben.
Ihr Linkedin-Beitrag sollte leicht zu lesen sein, um Ihre Expertise bestmöglich zur Schau zu stellen. Idealerweise schreiben Sie unterhaltsam und in verständlichen kurzen Sätzen. Mit einem einfachen Satzaufbau machen Sie nichts verkehrt. Merke: Sie richten sich nicht an andere Fachexperten, Gelehrte oder Kollegen.
Ich hoffe, diese Denkanstöße bringen Sie in einen veritablen Schreib-Flow. Und, nicht vergessen: Bei LinkedIn geht es nicht um Perfektion! Sie haben also nichts zu verlieren.
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